La aventura al campo
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Nachdem wir Cesar von 10h aufstehen auf 11h "runtergehandelt"
haben, sitzen wir ein wenig verpennt am Küchentisch. Nach dem vielen
Sprechen auf spanisch ist es uns auch in diesem Zustand mittlerweile einigermaßen
möglich zu kommunizieren - ein ehrbarer Erfolg. Der Plan ist: Fahrt
auf den Campo von Vickys Eltern zum Asado. Was wir zu diesem Zeitpunkt
noch nicht wußten: 11h aufstehen heißt nicht, dass wir nach
straffer Planung dann auch gleich losfahren können (aber das hätten
wir uns ja auch denken können).
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Bei Vicky (Treffpunkt der Campo-Gruppe)
angelangt bringen wir dem Hund nette Kunststückchen bei. Jo belegt
die Katze mit einem Vodoofluch, damit sie von ihm ablasse ("Jo, zuviel
Monkey Island gespielt?"). |
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Bei Vicky sammelt
sich eine Gruppe von 9 Leuten, inklusive 4 Freundinnen jüngeren Alters,
die morgens schon allerhand Krach machen. Andauernd verschwinden Leute und
kommen wieder, erledigen dies und das, kaufen ein usw., so dass wir letztendlich
Stunden später (ca. 2 Uhr) erst aufbrechen - was für eine Verschwendung
unseres wertvollen Schlafes, aber das erklär mal einer den Argentiniern. |
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Nach leichten Problemen
mit der Karte und ca. 1 1/2 Stunden später erreichen wir ein wunderschönes
Stück Land welches von einem Fluß durchkreuzt wird. |
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Ach ja, haben wir eigentlich
schon erwähnt, was wir hier machen? Fleisch essen!!! (4,5 Kilo um genau
zu sein) |
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Obwohl die Dorfkids gerne drinnen
im Dunkeln noch weiter Fernsehen geschaut hätten, locken wir die Meute
ans Tagslicht nach draussen. |
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Beim Mate im Gras macht sich
so langsam unsere Müdigkeit bemerkbar, sowohl sprechen als auch verstehen
in spanisch klappt immer schlechter ... |
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Hier sowohl der Möchtegern-
(links) als auch der echte Grillmeister (unten) bei der Zubereitung des
Asado. |
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Nach dem Essen (während
die Frauen spülen, obwohl wir das eigentlich machen wollten - "in
Argentinien", belehrt man uns, "ist das Frauensache") machen
wir eine kleine Spazierfahrt mit Cesar und Martín. |
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Nach
kurzer Zeit treffen wir auf eine Rinderherde, die von einem echten Caballero
getrieben wird. Dieser wittert Fremde und kommt hergeritten, ist jedoch
superfreundlich als wir ihm verklickern, dass wir die Gesandschaft der Besitzerstochter
sind. Danach setzt er zu einer Erklärung über die Notwendikeit
an, ein Mutterrind von seinem Kalb zu trennen, wie die Herde wohin überführt
wird etc. Aus dem Kontext versuchen Julian und ich größtenteils
erfolglos den Ausführungen zu folgen und sind fortan damit beschäftigt
im richtigen Zeitpunkt zu nicken, um unangenehmen Nachfragen aus dem Weg
zu gehen. Die Konversation übernehmen glücklicherweise Cesar und
Martín für uns. Der Typ war aber superlieb und bedauerte z.B.
dass wir uns nicht früher angemeldet hätten, weil wir sonst live
irgendetwas hätten miterleben können, was auch immer. Als wir
zur Foto-Dokumentation der Szene übergehen versteht Jo eine Kleinigkeit
ein wenig falsch und obwohl er nur den Caballero + Caballo fotografieren
wollte, steht er plötzlich selber mit diesem Riesenpferd an den Zügeln... |
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Wir können nicht
genau herausfinden was es ist, aber während unserer Abwesenheit haben
sich die 19jährigen Mädchen in einen Haufen 13jähriger Irrer
verwandelt, die nur noch am Herumalbern sind, aufeinander rumhüpfen,
sich über Kleinigkeiten besicken und uns auf den Arm nehmen. In unserem
Zustand (Verdeutlichung zum wiederholten Male, ja, ist schon klar) können
wir uns leider nur noch behelfen, in dem wir auf deutsch für die anderen
Unverständliches Zeugs labern. Martín hat zudem den Actionfinger
für sich entdeckt und will gar nicht mehr ohne fotografiert werden
(Den Großteil der Bilder mit Finger haben wir aus dem Programm genommen)
- vielleicht lag es an dem ein oder anderen Brahma-Bier zu viel. |
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In argentinischer
Gemütlichkeit verspätet sich der bestellte Remis-Fahrer nur um
1,5 Stunden (während wir schon in weiser Voraussicht pünktlich
den Kamin ausgemacht haben und uns den Ar*** abfrieren). Martín betrinkt
sich immer mehr, die Mädels werden alberner. Als das Taxi dann nach
Einbruch der Dunkelheit eintrifft, haut es vor dem 2. Auto und mit unserer
Karte ab - na toll, wir verfahren uns natürlich mitten im Campo, und
niemand weiß so recht, wo es lang geht. Während wir diverse Strassen
zum wiederholten Male auf- und abfahren wird Julian heimlich und leise ein
wenig ärgerlich, weil er denkt den richtigen Weg zu kennen, doch Cesar
hört auf Martín, der uns mit seiner Brahmafahne im Auto beglückt
- immerhin hatte er recht. Cesar, Martín und Vicky qualmen das Auto
unaufhörlich zu und dem Katzen- und Erkältungsgeschädigten
Jo geht es bald immer schlechter. Nach 2 Stunden Irrfahrt erreichen wir
wieder Posse. |
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Zum Abendessen sind
wir bei Cesars Eltern eingeladen. Vorher wollen wir noch schnell unsere
Colectivotickets kaufen - AUSVERKAUFT, gut, dass wir mal wieder rechtzeitig
an alles gedacht haben! Aber Vickies Vater erklärt sich netterweise
bereit uns mit dem Auto in ein angrenzendes Dorf zu fahren, weswegen wir
leider das Abendessen früh (=halb 12) verlassen müssen (aber war
ja klar, dass der Bus um 12 eh schon voll war und wir uns nicht so hätten
stressen brauchen). |
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Insgesamt haben wir
an diesen paar Tagen in Posse sehr nette Leute kennengelernt, die uns freundlich
in ihrem Dorf aufgenommen haben - muchissimas gracias por su hospitalidad! |
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Fix und fertig erreichen
wir sonntags morgens um 8 den Busbahnhof in Buenos Aires und freuen uns
auf unsere warme Wohnung. |